Die Monitor Audio Platinum 300 3G überzeugt im Test bei The Absolute Sound

Jens Ragenow
von Jens Ragenow
29.09.2025

Monitor Audio wird von Vielen ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis über alle Serien und Preisklassen hinweg attestiert. Einer, der sich in diese Riege einreiht ist Testredakteur Andrew Quint, der für das amerikanische Magazin “The Absolute Sound” die Monitor Audio Platinum 300 3G im Test hatte und ihr eine Reihe außergewöhnlicher Qualitäten zum fairen Preis bescheinigt.

Der Preis der Monitor Audio Platinum 300 3G betrug zum Zeitpunkt der Auszeichnung 13998.-€ in Deutschland.

Hierbei handelt es sich um eine Zusammenfassung des im Januar 2024 auf Englisch erschienenen Testberichts der Monitor Audio Platinum 300 3G bei The Absolute Sound. Zum englischen Testbericht geht es mit einem Klick auf den Link: https://www.theabsolutesound.com/articles/monitor-audio-platinum-300-g3-loudspeaker/

Monitor Audio Platinum 300 3G Schwarz Pianolack Lifestyle

Die Platinum 300 3G überzeugt schon auf dem ersten Blick – Direkt nach dem Auspacken

Sicherlich 17900 Dollar - was etwa 15500 Euro entspricht – sind eine Ansage für einen Lautsprecher. Allerdings bekommt der stolze Besitzer hier auch einiges geboten. Wie zum Beispiel ein Gewicht von über 53 Kilogramm pro Lautsprecher, bewehrt mit jeweils vier Treibern und ein traumhaft schönes Finish aus 16 Schichten edelsten Pianoloack.

Die Treiber sind dabei “nicht einfach nur” ins Gehäuse geschraubt, sondern werden über Aluminiumträger vom Rest des Gehäuses entkoppelt und von hinten durchs Gehäuse mit jeweils einer Gewindestange an Ort und Stelle fixiert, was die Gehäuseentkopplung zur Vermeidung von Resonanzen noch weiter verbessert.

Falls Sie sich jetzt fragen, warum der Preis in Amerika höher ist als der in Deutschland: Der lange Transportweg und der Wechselkurs fordern ihren Tribut. Und doch kommt Testredakteur Andrew Quint zu dem Ergebnis, dass es hier verdammt viel Lautsprecher fürs Geld gibt. Erst recht, wenn man ins Sortiment vergleichbarer High-End-Lautsprecherschmieden schaut. Bei Wilson Audio, dem amerikanischen Lokalmatador zum Beispiel herrscht in dieser Preisklasse gähnende Leere.

Eigenständiges Design, aber Technologie von ganz oben – Die Monitor Audio Hyphn lässt grüßen

Schnittbild Treiber Platinum 3G

Klar, die Monitor Audio Platinum 300 3G hat mit ihrem sanft gerundeten Gehäuse eine ganz eigene Formsprache und Design, bei der in ihr verbauten Technologie greift man allerdings auf Bewährtes zurück - und “ins ganz große Regal”. Denn die in ihr verbauten Treiber sind aus dem firmeninternen Flaggschiff, der Monitor Audio Hyphn für 82500.-€ das Paar entliehen und zeigen auch hier, was sie können.

Konkret bedeutet das: Zwei 8”/203 Millimeter große Tieftöner und ein 4”/101 Millimeter großer Mitteltöner mit RDT III – sprich Rigid Diaphragm Technology in der dritten Generation. Die Membran besteht also auf der Oberseite aus C-CAM (Ceramic-Coated Aluminium/Magnesium), also keramisiertem Aluminium/Magnesium, aufgebracht auf eine honigwabenförmige Schicht Nomex®, die von hinten wiederum durch zwei um 90° zueinander verdrehte Schichten Karbonfasern stabilisiert wird. Daraus ergibt sich eine ultrafeste und doch gleichzeitig relativ leichte Membran, die auch bei großer Dynamik stets akkurat und präzise spielt.

Und auch im Hochton kommt nichts als das Beste zum Einsatz: Der eigens für die Hyphn entwickelte MPD III-Hochtöner mit Air Motion Transformer-Prinzip. Das “III” im Namen verrät auch hier schon, dass es sich um eine konsequente Weiterentwicklung bestehender Technologie handelt – und hier im Wesentlichen die Form des Hochtöners betrifft. “Klassische” AMTs (Kurzform für “Air Motion Transformer”) sind rechteckig, wodurch sie extrem belastbar sind und eine breite Schallabstrahlung liefern.

Monitor Audio Platinum 3G Hochtoener

Was fehlt? Die vertikale Ebene! Und das weiß man auch bei Monitor Audio; und hat daher die Form des MPD III-Hochtöners von rechteckig zu quadratisch geändert. Dadurch strahlt der Hochtöner jetzt nicht nur in der Horizontalen, sondern auch in der Vertikalen sehr gleichmäßig, breit und ausgewogen und sorgt egal wo Sie sitzen stets für ein klares und ausgewogenes Musikerlebnis. Der durch die geringere Membranfläche verlorengegangene Maximalpegel wird im Übrigen clever durch einen vor den Hochtöner gesetzten Waveguide kompensiert, der auch gleich noch die Übergangsfrequenz nach unten erweitert und dem Mitteltöner somit mehr Raum zum Atmen lässt.

Apropos “Mitteltöner”: Das menschliche Ohr reagiert insbesondere auf Stimmen äußerst sensibel und macht jede noch so kleine Verfärbung oder sonstige Unstimmigkeit sofort aus. Daher kommt in der Monitor Audio Platinum 300 3G eben wie schon besprochen nicht nur wie bei den Tieftönern kompromisslos RDT III als Membranmaterial zum Einsatz, sondern er sitzt auch in seinem eigenen Gehäuse, abgeschirmt vom Rest des Lautsprechers und unbeeindruckt vom Rest des Geschehens.

Aufstellen, einschalten, glücklich sein – Die Monitor Audio Platinum 300 3G im Klangtest

Nachdem der Lautsprecher im rund 21 qm² messenden Raum seinen Platz gefunden hat – rund 70 Zentimeter von der Rückwand entfernt, um dem Bass genug Raum zur Entfaltung zu geben – konnte es endlich losgehen mit dem Musik hören. Wobei die Musik ausschließlich von digitalen Quellen, also von CD, dem heimischen Streamer und Musikstreamingdiensten via Roon.

Aber wie immer, bevor der Spaß richtig losgeht, geht’s erstmal noch ans Einspielen der Lautsprecher. Dabei outet sich Testautor Andrew Quint als Fan von Electric Jazz (vielleicht besser bekannt als Nu Jazz oder Fusion), wo klassischer Jazz auf elektronische Musik trifft und zusammen eine hochenergetische, dynamische Musikspielart ergibt. Falls Sie selbst reinhören wollen, der Autor empfiehlt Künstler wie Jeff Lorber, Larry Carlton, Brian Bromberg, Nathan East, Spyro Gyra oder auch die Yellowjackets.

Und bereits beim Einspielen bewiesen die Platinum 300 3G, dass nicht nur Andrew selbst Fusion liebt, sondern auch sie selbst! Anders ist nicht zu erklären, mit welch sattem Punch E-Bass und Kick-Drum wiedergegeben wurden, die Transienten von Keyboards und Gitarren im Raum ausschwangen und wie vollmundig das Saxofon wiedergegeben wurde. Aber die Platinum 300 3G brilliert nicht nur bei schnellen und dynamischen Passagen, sondern punktet auch, wenn es um Präzision und Details geht. Sehr gut nachzuhören auf der Interpretation von Saint-Saens Symphony No. 3, vorgetragen von Michael Stern und Kansas City Symphony, also dem Sinfonieorchester, aufgenommen in 24 Bit auf HDCD. Der Lautsprecher arbeitete jede noch so feine Nuance, jede Feinheit aus den Instrumental- und Stimmfarben heraus und lieferte eine regelrecht bewegende Darbietung, bei der jede nuancierte Modulation der Töne perfekt wiedergegeben wurde.

Das ändert sich auch nicht, als Gerard Schwarz das Stück “Stars in a Velvet Sky” von Gunther Schuller auf dem Kornett anstimmte. Auch hier zeichnete die Platinum 300 3G den im Vergleich zu einer klassischen Trompete feineren, volleren Klang exakt nach, was für ihre hohe Klangtreue spricht. Überhaupt bewies sie genau diesen Charakter über ein breites Spektrum an Musik, beispielsweise auch bei der Wiedergabe von Musik von Frank Sinatra oder Billy Holiday, Dietrich Fischer-Dieskau oder Anne Sofie von Otter, alles hatte seinen Platz.

Absolut überzeugend bei kleinen Besetzungen – Ein bisschen zu viel des Guten beim großen Ensemble

Bei Soloinstrumenten und Einzelstimmen überzeugt die Platinum 300 3G also vollends. Aber wie schlägt sie sich bei großen Besetzungen? Nun, wenn es um die Wiedergabe von ganzen Ensembles geht, übertreibt sie es ein bisschen mit der Homogenität im Klangbild, wodurch ein wenig Transparenz verloren geht. Ihr kräftiges Fundament scheint die Box dazu zu verleiten, ein paar Details zu unterschlagen und vom Tempo nicht immer ganz mithalten zu können.

Gut nachvollziehen lässt sich das mit der zugegebenermaßen außerordentlich schwierigen Klavieretüde mit dem Titel Essercizio Per Pianoforte (Omaggio A Domenico Scarlatti) vom Supervirtuosen Marc André Hamelin. Hier unterschlägt die Platinum 300 3G ein paar Details, die andere (in der Regel deutlich teurere) noch klarer herausarbeiten und auch mit der “Geschwindigkeit” und Technik des Pianisten voll mithalten können.

Das Fazit im Test der Monitor Audio Platinum 300 3G bei The Absolute Sound

“Ihre Neigung, Homogenität über das letzte Detail bei komplexen Stücken zu stellen, sollte keinen Audiophilen mit einem Budget von 25000 Dollar (etwa 21500 Euro) oder weniger davon abhalten, sich die aktuelle Version des Monitor Audio Platinum 300 3G genauer anzusehen. Ist es realistisch zu erwarten, dass der Platinum 300 in allen Leistungsparametern mit Produkten mithalten kann, die drei-, fünf- oder zehnmal so viel kosten? Der Lautsprecher erfüllt seine Aufgabe ehrlich und ohne Schnickschnack. Es handelt sich um ein durchdachtes und wunderschön gefertigtes Produkt, das auch mit dynamischem und basslastigem Ausgangsmaterial unbeeindruckt bleibt und die Klangfarben und den Charakter der Musik originalgetreu wiedergibt und bietet ein wirklich bemerkenswertes Preis-Leistungs-Verhältnis – viel Lautsprecher für wenig Geld.”

Andrew Quint für The Absolute Sound im Januar 2024 im Test über die Monitor Audio Platinum 300 3G

Das klingt eigentlich viel zu gut, um wahr zu sein? – Dann überzeugen Sie sich selbst!

Erzählen (und schreiben) kann jeder viel, wichtig ist, sich die Dinge aus der Nähe anzuschauen und sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Dafür stehen in ganz Deutschland zahlreiche erfahrene Monitor Audio-Fachhändler zur Verfügung, die Sie mit einem Klick erreichen können: Zur Monitor Audio-Fachhändlerübersicht.

Wir wünschen viel Spaß beim Hören und Entdecken!

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Dann folgen Sie einfach diesem Link zur Testübersicht der Monitor Audio Platinum 3G-Serie und los geht's!

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