Fünf von fünf Sternen und die Auszeichnung“Highly Recommended“ also „absolut empfehlenswert“ – so lautet das Urteil von Testredakteur Simon Lucas im Test der Monitor Audio Platinum 100 3G im Januar 2024. Was ihn dazu bewogen hat? Lesen Sie im Folgenden.
Bei diesem Testbericht handelt es sich um eine Zusammenfassung des Testberichts von Trusted Reviews. Wenn Sie lieber das englische Original lesen möchten, geht das mit einem Klick: Review der Monitor Audio Platinum 100 3G bei Trusted Reviews.
Der Preis für die Lautsprecher lag zum Testzeitpunkt bei 5498.-€/Paar in Deutschland.
Die Monitor Audio Platinum 100 3G ist zwar der kleinste und somit auch preisgünstigste Lautsprecher aus der neuen dritten Generation der Platinum-Serie – aber es ist eben immer noch die Spitzenserie aus dem Hause Monitor Audio. Das bedeutet, dass der Lautsprecher dann eben doch gewisse Ansprüche an die Platzverhältnisse im heimischen Wohnzimmer hat und auch finanziell recht ordentlich zu Buche schlägt.
Aber lohnt sich das auch? Das klärt der Testbericht!
In Deutschland werden nahezu alle Kompaktlautsprecher als Regallautsprecher bezeichnet – was gelegentlich zu kuriosen Situationen und Missverständnissen führt. Man kann von den Engländern halten, was man will (Linksverkehr, Marmite als Brotaufstrich, Brexit usw.), aber mit der Bezeichnung „Standmount Loudspeakers“ treffen sie den Nagel exakt auf den Kopf.
Ein Lautsprecher mit einer Höhe von rund 40 Zentimetern, 23 Zentimetern Breite und 33 Zentimetern Tiefe sowie 15,2 Kilogramm pro Stück hat in einem Regal definitiv nichts zu suchen, sondern möchte standesgemäß auf einem Standfuß (aka „Standmount“) mit ein wenig Wandabstand positioniert werden, um standesgemäß aufzuspielen. Mit genug Luft nach hinten (15 Zentimeter sollten es mindestens sein, gern aber auch etwas mehr) fühlen sie sich aber auch auf einem Lowboard oder Sideboard wohl – aber eben nicht direkt an der Wand in einem Regal.
Ist diese Hürde einmal genommen und der Lautsprecher sauber aufgestellt, kann sich der stolze Besitzer nicht nur an hervorragendem Klang (dazu gleich mehr), sondern auch an der makellosen Verarbeitung seiner Lautsprecher erfreuen. Die geschwungenen Kanten der Schallwand, die Rundungen an der Rückseite, die geätzten Intarsien auf der Oberseite sowie die tadellose Lackierung lassen den Lautsprecher zudem auch deutlich mehr als die große Mehrheit seiner Mitbewerber aussehen wie ein edles Möbelstück.
In der Monitor Audio Platinum 100 3G kommt der stark überarbeitete, selbst entwickelte MPD III-Hochtöner in Kombination mit einem ebenfalls selbst entwickelten, 6“/152 Millimeter großen Tief-/Mitteltöner aus RDT III zum Einsatz. Der Sandwichaufbau aus C-CAM (Ceramic-Coated Aluminium/Magnesium – also keramisiertem Aluminium/Magnesium) auf der Oberseite, der honigwabenförmigen Mittelschicht aus Nomex® und den zwei miteinander verschränkten Schichten Karbonfasern auf der Rückseite bildet eine optimale Kombination aus geringem Gewicht und maximaler Widerstandskraft gegenüber klangschädlichen Verzerrungen.
Angetrieben wird diese Materialschlacht von einem üppigen Neodymmagneten, der dem Lautsprecher zu einem nicht zu verachtenden Wirkungsgrad von 85 dB verhilft. Der komplette Lautsprecher ist dabei auf vier Ohm Impedanz linearisiert, was bedeutet, dass er zu jedem Zeitpunkt eine „angenehme Last“ für den Verstärker darstellt und der Besitzer auch bei wildesten Pegelorgien keine Angst um ihn haben muss.
Eigentlich sollte es seine Selbstverständlichkeit sein, aber um das volle Potenzial eines Lautsprechers dieser Leistungsklasse zu heben, wird auch ein entsprechender Verstärker vorausgesetzt. Das bedeutet, dass der Verstärker nicht weniger als 75 Watt stabil liefern können sollte, es dürfen aber auch gern bis zu 300 Watt sein. Oder mit den Worten des Testers Simon Lucas: „Sie können nicht erwarten, dass Sie hören, wozu Ihre 5.500.-€ Lautsprecher fähig sind, wenn Sie sie mit Elektronik im Wert von ein paar hundert Euro ansteuern...“. Das können wir nur unterschreiben.
Und dann hätte die Platinum 100 3G gern noch ein bisschen Platz, um sich frei zu entfalten. Gibt man ihr ein bisschen „Luft zum Atmen“ – wobei 15 Zentimeter zu den Seiten und zur Rückwand das Minimum darstellen, es darf aber gern mehr sein – belohnt die Platinum 100 3G das mit einem nahezu unendlichen Hörgenuss. Wenn es um Kontrolle, Souveränität Detailwiedergabe, dynamischen Headroom und Bühnendarstellung geht – und im Grunde auch um alles andere – ist das ein zutiefst beeindruckender Lautsprecher.
Mit der Schallplatte „LP1“ von der britischen Pop-Avantgardistin FKA Twigs bewaffnet rückt der Tester der Platinum 100 3G zu Leibe – und die macht gleich klar, wer denn hier der Boss ist. Der Bass ist tief und substanziell, geradlinig und zackig, strukturiert und vollgepackt mit feinen Details. Attack und Decay sorgen für ein exzellentes rhythmisches Verhalten und die Feindynamik ist beeindruckend.
Und auch auf der anderen Seite des Hörspektrums gibt es eine ganze Menge zu entdecken, denn der Hochtöner präsentiert die Höhen mit Substanz und Brillanz – mit ordentlich Biss und Attacke im oberen Bereich, ist dabei aber gleichzeitig frei von Härte oder Schärfe.
Im Mitteltonbereich ist das menschliche Ohr am sensibelsten und reagiert extrem empfindlich auf jedes feine Detail. Und Details weiß die Monitor Audio Platinum 100 3G jede Menge zu liefern! Jedes Musikstück wird fein aufgefächert und sie verleiht Gesang (oder vielmehr „bewahrt“) auf bemerkenswerte Weise den Charakter der Sängerin oder des Sängers.
Anders als der eher sanft eingebundene Hoch- und Tiefton spielt der Mitteltonbereich bemerkenswert präsent und unmittelbar, wobei die tonale Gesamtbalance wunderbar ausgewogen ist und bleibt. Das gilt selbst bei künstlich erzeugten oder bearbeiteten Klängen irgendwie natürlich und überzeugend. Dadurch gelingt es der Platinum 100 3G, jederzeit eine realistische, tiefschwarze Klangbühne aufzubauen, auf der jedes Detail, jedes Instrument und jedes Klangereignis seinen festen Platz hat. Und trotz – oder vielleicht auch gerade deswegen – schafft es der Lautsprecher, aus dieser Vielzahl an Informationen ein großes Ganzes zu erschaffen.
Dynamik beschreibt die Differenz zwischen dem leisesten und dem lautesten Ton in der Musik. Dynamik bedeutet aber auch, die feinen Zwischentöne bei einer Solostimme oder einem Instrument fein heraushören zu können.
Und das schafft die Monitor Audio Platinum 100 3G mit Bravour bei jeder Art von Musik. Ob Jazz, Klassik, lauter Rock'n'Roll der alten Schule, wilder Ghetto-House... die Monitor Audio Platinum 100 3G macht einfach ihren Job. Natürlich ist es möglich, sie aus ihrer Komfortzone locken - aber dazu müssen Sie sich schon ganz schön ins Zeug legen. Wenn Sie aggressive, komprimierte, übersteuerte Musik à la Melt Banana finden, die sich aktiv gegen die Kontrolle und Autorität wehrt, die die Lautsprecher ausüben wollen, kann es passieren, dass sie ein bisschen harsch klingt. Aber eben auch nur ein bisschen.
„Natürlich gilt das Gesetz des abnehmenden Ertragszuwachs (law of diminishing returns) - aber dennoch war ich ziemlich erstaunt darüber, wie groß der Unterschied zu den 3.500 Euro teuren Lautsprechern ist, die ich kürzlich im Vergleich mit den Monitor Audio Platinum 3G gehört habe. Aufgrund des Preises ist die Zielgruppe natürlich begrenzt - aber wer sich für Lautsprecher dieser Preisklasse interessiert, sollte sie unbedingt hören.“
Simon Lucas im Test der Monitor Audio Platinum 100 3G im Januar 2024 für Trusted Reviews
Wenn Sie mehr über dieses ausgezeichnete Heimkinosystem wissen möchten oder es direkt selbst probehören wollen, geht es hier mit einem Klick zur kompletten Übersicht der Monitor Audio Platinum 3G-Serie inklusive Händlerübersicht.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und Entdecken!
