Die Marke Monitor Audio ist für Testautorin Janine Elliot ein alter Bekannter und sie kennt die diese schon seit über 30 Jahren. Fast so lang gibt es auch schon die Bronze-Serie (seit 1999) und in diesem Test befasst sie sich mit der Bronze 50 7G – also der mittlerweile siebten Generation Bronze. Ob sie ihr gefällt (und vieles mehr) erfahren Sie hier bei uns.
Der Preis der Monitor Audio Bronze 50 7G betrug zum Zeitpunkt des Tests 598.-€/Paar in Deutschland.
Hierbei handelt es sich um eine Zusammenfassung des im Juli 2025 auf Englisch erschienenen Testberichts der Monitor Audio Bronze 50 7G bei Sound Advice. Zum englischen Testbericht geht es mit einem Klick auf den Link: https://www.sound-advice.online/product-reviews/monitor-audio-bronze-50-7g
Die Bronze 50 7G ist das kleinste Mitglied der neuen Lautsprecherfamilie Monitor Audio Bronze 7G und mit 299.-€ das Stück auch der bezahlbare Einstieg in die Welt des britischen Lautsprechergiganten. Ihre kompakten Maße lassen erahnen, dass sie sich perfekt als Ergänzung für die typischen All-in-One-Systeme von Cambridge Audio oder auch NAD eignet, aber der Reihe nach…
Gab es in der sechsten Generation der Monitor Audio Bronze-Serie noch zwei Kompaktlautsprecher (Bronze 50 6G und Bronze 100 6G) muss die Bronze 50 7G jetzt den Job von zweien machen. Auf der einen Seite den Wunsch nach einem möglichst kompakten Lautsprecher entsprechen, auf der anderen Seite aber Pegel und Tiefgang wie die große Bronze 100 6G mit ihrem mächtigen 8“/203 Millimeter Tief-/Mitteltöner liefern – und das mit einem 6“/152 Millimeter Treiber!
Eingelassen ist sowohl der Tief-/Mitteltöner als auch der Hochtöner in eine Schallwand als Multiplex, was bei Testautorin Janine Elliot große Erwartungen weckt. Immerhin hatte sie kürzlich erst die Gelegenheit, vermehrt in Lautsprecher mit eben dieser Konstruktion hineinzuhören und Multiplex hat ganz klar seine Vorzüge ausgespielt: Es ist äußerst hart und verwindungssteif, was dazu führt, dass die Schallwand praktisch überhaupt nicht vibriert und sich somit auch nicht störend ins klangliche Geschehen einmischt.
Was hingegen geblieben ist, ist das bewährte C-CAM (Ceramic-Coated Aluminium/Magnesium – also keramisiertes Aluminium/Magnesium) als Treibermaterial im Hochtöner und beim Tief-/Mitteltöner. Gab es da denn überhaupt keinen Fortschritt? Aber klar! Aber insbesondere beim Tief-/Mitteltöner fand der „unter der Haube“ statt – und zwar indem die Schwingspulen stattliche 14% gewachsen sind, von 25 auf 28,5 Millimeter Durchmesser. Im Hochton ist die Evolution hingegen ein bisschen offensichtlicher, arbeitet hier jetzt doch der direkt von der größeren (und teureren) Silver 7G-Serie entliehene Uniform Dispersion Waveguide II als Vorsatz für den Hochtöner. Die Form des Waveguides ist dabei unverändert geblieben, allerdings enthält der Waveguide jetzt zusätzlich noch einen Kompressionsring, der den Wirkungsgrad des Hochtöners erhöht und es ihm ermöglicht, bei höheren Pegeln noch sauberer und präziser zu spielen. Das ist aber auch notwendig, wenn man sich vor Augen führt, dass die Bronze 50 7G ab sofort auch die mächtige Bronze 100 6G ersetzen muss.
Unterm Strich führt diese Konstruktion zu einem um ein Dezibel höheren Wirkungsgrad (86 dB statt bisher 85 dB), was zugegebenermaßen nicht atemberaubend viel ist, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.
Die oben besprochenen Treiber stecken in Gehäusen aus robustem MDF, was hervorragende Schwingungseigenschaften besitzt und zudem den Preis dank einfacher Verarbeitbarkeit klein hält. Die Vinyloberflächen der Gehäuse sind in Schwarz Matt, Weiß Matt und Walnuss verfügbar, wobei sich die Schallwand jeweils durch einen schmalen Strich Holz elegant vom Rest des Gehäuses abhebt und zusätzlich mit weißem Lack (Lautsprecher in Weiß) bzw. mit schwarzem Echtholzfurnier veredelt ist.
Die Monitor Audio Bronze 50 7G ist ausdrücklich als Kompaktlautsprecher zu bezeichnen, nicht als Regallautsprecher. Denn auch, wenn sie sich im Regal (mit entsprechend Abstand zur Rückwand, weniger als 10 Zentimeter sollten es nicht sein) wohl fühlt, so zeigt sie doch auch auf einem Sideboard, Schreibtisch oder einem Standfuß mit ein wenig Abstand zur Rückwand absolut wohl. Sollte der Bass aufgrund der Rückwand zu mächtig werden, lässt er sich im Handumdrehen mit den mitgelieferten Bassreflexstopfen zähmen.
So unkompliziert, wie sie in der Aufstellung ist, so unprätentiös ist auch ihr Auftritt. Im Lieferumfang sind kleine Gummifüße enthalten, mit denen sich die Bronze 50 7G auf jedem Möbel aufstellen lässt, ohne dass die Oberfläche von eben diesen Schaden nimmt. Und mit ihrer kantigen Gehäuseform und den drei schönen Ausführungen, die zur Wahl stehen findet sie garantiert überall ein passendes Plätzchen im Wohn- oder Musikzimmer. Wer Angst hat, dass die Lautsprecher die Möbel, auf denen sie stehen in Schwingungen versetzt kann ganz beruhigt sein: Monitor Audio hat seine Hausaufgaben gemacht und der Bronze 50 7G eine hervorragende innere Verstrebung mitgegeben, wodurch der Lautsprecher auch bei hohen Pegeln absolut ruhig bleibt und nur das wiedergibt, was auch im Musiksignal enthalten ist.
So schön die Bronze 50 7G auch ist, am Ende muss sie sich im Klangtest beweisen – und der überrascht positiv. Denn wenn man sich die kleinen Lautsprecherchen so anschaut, erwartet man (vollkommen zu Recht) keine erdbebenartigen Bässe; aber mit einer Tuningfrequenz von 47 Hertz beim Bassreflexrohr und einem Tiefgang bis hinab zu 40 Hertz macht die Bronze 50 7G auch bassintensiven Stücken mächtig Freude. Ganz gleich ob Patrick Moraz auf sein Steinway D Grand Piano einhämmert oder Patricia Barbers Drummer an den Bassdrums alles gibt, der Bass spielt kraftvoll und macht jede Menge Spaß, auch wenn der Bass hier und da ein wenig „entkoppelt“ vom Rest des Geschehens klingen kann.
Im Mittelton lässt die Box nichts anbrennen und spielt mit so viel Energie und Drive, dass es bisweilen schon fast ein bisschen übermotiviert klingt, so groß und farbenfroh lässt die Bronze 50 7G Musik „leuchten“. Im Test erwies sich dieser Charakter allerdings sehr willkommen über eine Vielzahl von Musikgenres wie Elektronik, Jazz und Pop, aber auch für Streichinstrumente in klassischer Musik und selbst die Musik aus den 70ern. Und auch im Hochton gibt sich die Bronze 50 7G keine Blöße und zeichnet höchste Frequenzen absolut klar und präzise nach, was sich zum Beispiel beim Anschlag von Becken hervorragend nachvollziehen lässt.
Zu guter Letzt müssen sich all diese Einzelelemente – Bass, Mittelton und Hochton – zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen und eine realistische Bühne ergeben – und das schafft sie im Test auch. Janine beschreibt die Bühnendarstellung als sehr klar und ausgewogen mit einer klaren Trennung der Instrumente und Sänger in der Tiefe. Was will man mehr…?
Klar, so ein Lautsprecher muss sich einem ganzen Parcour an unterschiedlichsten Musikstücken im Test stellen, um seine Qualitäten zu beweisen. Aber hier sind die Top 3 der Testautorin mit ihren ganz eigenen Eindrücken dazu:
Ein faszinierendes Klavieralbum, dass den Hörer eindrucksvoll daran erinnert, dass ein Klavier auch ein Perkussionsinstrument sein kann, indem er das Dämpferpedal voll durchdrückt und gleichzeitig das Klavier wie ein Schlagzeug spielt. Damit beweist er nicht nur seine Fähigkeiten im Bereich der Musique concrète, sondern auch eben auch beim klassischen Klavierspiel. Und somit eignet sich eben dieses Meisterwerk auch perfekt dazu, den Bassqualitäten der Bronze 50 7G nachzuspüren – und die sind beeindruckend! Liefert sie doch eine spannende Wiedergabe der Aufnahme ab, mit erstklassiger Geschwindigkeit im Bass und Glaubwürdigkeit beim Ausschwingen der Transienten sowie einer Vielzahl an Details in den höheren Tonlagen. Genau wie das für die Aufnahme genutzte Klavier scheut sich der Lautsprecher nicht, für solcherlei Experimente „missbraucht zu werden“.
Mit wunderschönen, direkt aufgenommenen Gesangsstimmen und präzisen Drums, Bass, Gitarren und Blechbläsern ist dies ein brillant aufgenommenes Album. Moon zeigt ihre unverwechselbare poetische Stimme, untermalt von Klavier und Akustikgitarre, sowie einer Trompete, die auf ihre Gesangsrufe antwortet – ein großartiges Beispiel für die Fähigkeit des Lautsprechers, viele horizontale Schallereignisse zu kombinieren, ohne dass das Ergebnis verwirrend klingt. Der Bassrhythmus, die entspannte, hallende Flüsterstimme im Mittelton und die Ride-Becken im oberen Bereich klingen allesamt schlüssig und homogen und weisen auf ein erstklassiges Design der Frequenzweiche hin; nur so lässt sich der gelungene Übergang von einem Frequenzbereich und Treiber zum anderen erklären.
Wenn Sie sich an Kraftwerks „Autobahn“ oder vielleicht an Sparks aus den 80er Jahren erinnern, dann ist diese Elektronikstück genau das Richtige für Sie. Mit entspannten Vocals unter schnellen Transienten aus der Synthesizer-Montage werden die Dynamikfähigkeiten der Lautsprecher sowie ihre Qualitäten in Bezug auf die Bühnendarstellung auf Herz und Nieren geprüft. Und auch der Hochtöner kann einmal mehr mit höchster Präzision und Kontrolle brillieren.
Die Monitor Audio Bronze 50 7G erzeugt einen Klang, der ihre geringe Größe und ihren kleinen Preis Lügen straft. Sie bietet ein spannendes Hörerlebnis und hat eine Basswiedergabe, auf die Monitor Audio wirklich stolz sein kann. Sie sieht vielleicht ein wenig zurückhaltender und dezenter aus als einige Alternativen in ähnlicher Preisklasse, aber bei der Entwicklung stand ganz klar der Klang im Vordergrund – und das merkt man auch. Sie möchten nicht die Welt ausgeben, aber trotzdem die Erde zum Beben bringen? Die Bronze 50 7G wird Sie, wenn auch möglicherweise nicht Ihre Nachbarn, sehr glücklich machen.
Janine Elliot im Juli 2025 im Test der Monitor Audio Bronze 50 7G für Sound Advice
Und das Fazit lässt es schon durchblicken: Die Bronze 50 7G ist ein ganz besonderer Lautsprecher – und somit hat sie sich auch die Auszeichnung als Recommended” redlich verdient! Sprich: Eine ausdrückliche Empfehlung des Testredakteurs.
Für 598.-€ Paarpreis erhalten Sie mit der Bronze 50 7G ein mehr als überzeugendes Maß an Detailtreue, Dynamik und Klangvielfalt. Ganz gleich, ob Sie Einsteiger in die HiFi-Welt sind oder einfach nur gute Musik zum möglichst kleinen Preis genießen möchten, diesen Lautsprecher sollten Sie sich unbedingt anhören. Neben meinen Referenzmonitoren (die ganz nebenbei das achtfache der Bronze 50 7G kosten!) macht dieser Lautsprecher viel mehr Spaß und Freude!
Die Monitor Audio Bronze 50 7G ist ein klarer Kandidat für ein Desktop-System, also eine Anlage für den heimischen Schreibtisch. Und niemand versteht den Zusammenhang aus „Kompakt“ = „Schön“ so gut wie WiiM! Kombinieren Sie die Bronze 50 7G mit dem brillanten, kompakten WiiM Amp und Sie holen sich ein großartig klingendes Musikstreaming-System für wenig Geld nach Hause.
Wem Auflösung im Hochton wichtiger als Substanz im Tief- und Mittelton ist, der sollte unbedingt ein Ohr (oder zwei) bei der B&W 607 S3 riskieren und mit der Monitor Audio Bronze 50 7G vergleichen. Die B&W 607 S3 kostet zum Testzeitpunkt 800.-€/Paar.
Wenn Sie hingegen einen noch musikalischer (also etwas zurückhaltender) klingenden Lautsprecher suchen, ist die Q Acoustics 5020 eine spannende Alternative (Preis zum Testzeitpunkt: 800.-€/Paar) zur Monitor Audio Bronze 50 7G, die man sich ebenfalls anhören sollte.
Erzählen (und schreiben) kann jeder viel, wichtig ist, sich die Dinge aus der Nähe anzuschauen und sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Dafür stehen in ganz Deutschland zahlreiche erfahrene Monitor Audio-Fachhändler zur Verfügung, die Sie mit einem Klick erreichen können: Zur Monitor Audio-Fachhändlerübersicht.
Wir wünschen viel Spaß beim Hören und Entdecken!
Dann folgen Sie einfach diesem Link zur Testübersicht der Monitor Audio Bronze 7G-Serie und los geht's!