Monitor Audio blickt mittlerweile auf über 40 Jahre HiFi-Geschichte zurück - und hat dabei stets einen Sinn für Tradition und Moderne bewiesen. Beispiel gefällig? Die überaus beliebte Bronze-Serie gibt es mittlerweile in der siebten ( ! ) Generation, worauf der Zusatz “7G” im Namen ganz dezent hinweist. Wie sich die Bronze 300 7G im Test bei den Experten der britischen HiFi-Spezialisten von Sound Advice schlägt und was sie von ihren Vorgängern unterscheidet, erfahren Sie im Folgenden.
Der Preis der Monitor Audio Bronze 300 7G betrug zum Zeitpunkt des Tests 1248.-€/Paar in Deutschland.
Hierbei handelt es sich um eine Zusammenfassung des im September 2025 auf Englisch erschienenen Testberichts der Monitor Audio Bronze 300 7G bei Sound Advice. Zum englischen Testbericht geht es mit einem Klick auf den Link: https://www.sound-advice.online/product-reviews/monitor-audio-bronze-300-7g
Die Bronze 300 7G ist je nach Betrachtungsweise der größte und der kleinste Standlautsprecher der neuen Bronze 7G-Serie, denn anders als bisher, gibt es nur noch einen Standlautsprecher in der ganzen Serie. Das ergibt auch Sinn, denn sie vereint die kompakten Maße ihrer Vorgängerin Bronze 200 6G mit der Pegelfestigkeit und der Durchschlagskraft der Bronze 500 6G aus der Vorgängerserie. Auch die Bronze 300 7G präsentiert sich wieder stilecht als 2,5-Wege-Lautsprecher und orientiert sich an der klassischen Formsprache und Bestückung der Bronze-Serie, was sich sowohl im Hochton als auch bei den Tief- und Tief-/Mitteltönern bemerkbar macht.
Im Hochton werkelt der über Jahrzehnte bewährte (und konsequent weiterentwickelte) Hochtöner aus C-CAM (Ceramic-Coated Aluminium/Magnesium - also keramisiertem Aluminium/Magnesium) mit 1”/25 Millimeter Durchmesser. Der Hochtöner arbeitet aber nicht allein vor sich hin, sondern sitzt wie auch schon sein Vorgänger in der 6G-Serie im “Uniform Dispersion-Waveguide", jetzt allerdings im aus der Silver 7G-Serie abgeleiteten Version II.
Die Form des Waveguides ist dabei unverändert geblieben, allerdings enthält der Waveguide jetzt zusätzlich noch einen Kompressionsring, der den Wirkungsgrad des Hochtöners erhöht und es ihm ermöglicht, bei höheren Pegeln noch sauberer und präziser zu spielen; was auch nötig ist, wenn man sich vor Augen führt, dass die Bronze 300 7G auch die mächtige Bronze 500 6G ersetzen muss.
Und auch bei den Tief- und Tief-/Mitteltönern hat es eine sanfte Evolution gegeben. Das Membranmaterial ist nach wie vor C-CAM, aber die Schwingspulen sind ordentlich gewachsen – von bisher 25 Millimetern auf jetzt 28,5 Millimeter Durchmesser, was auch hier für deutlich mehr Pegelfestigkeit und gleichzeitige Kontrolle steht. Das ist aber auch notwendig, immerhin müssen die beiden 6”/152 Millimeter großen Treiber jetzt (mindestens) die gleiche Arbeit stemmen, die vorher die beiden 8”/203 Millimeter großen Treiber der Bronze 500 6G gestemmt haben und gleichzeitig die Präzision der Bronze 200 6G liefern. Wir dürfen schon so viel vorab verraten: Der Balanceakt ist gelungen!
Die oben besprochenen Treiber stecken in Gehäusen aus robustem MDF, was hervorragende Schwingungseigenschaften besitzt und zudem den Preis dank einfacher Verarbeitbarkeit klein hält. Die Vinyloberflächen der Gehäuse sind in Schwarz Matt, Weiß Matt und Walnuss verfügbar, wobei sich die Schallwand jeweils durch einen schmalen Strich Holz elegant vom Rest des Gehäuses abhebt und zusätzlich mit weißem Lack (Lautsprecher in Weiß) bzw. mit schwarzem Echtholzfurnier veredelt ist.
Die gesamte Konstruktion ruht auf vier Füßen, die ebenfalls direkt aus der größeren und teureren Silver 7G-Serie entlehnt sind und den hohen Anspruch an die Lautsprecher einmal mehr unterstreichen.
Die neuen Füße stehen der Bronze 300 7G ausgezeichnet zu Gesicht (und verbessern dank ihres resonanzhemmenden Aufbaus ganz nebenbei auch noch den Klang), aber die Montage ist aus irgendeinem Grund unnötig kompliziert. Jeder der vier Füße hat zwei Schrauben in unterschiedlicher Größe, die dementsprechend mit verschiedenen Inbusschlüsseln angezogen werden müssen. Kein Weltuntergang, aber eben doch ein bisschen Fummelei.
Aber sei’s drum, ist dieser Arbeitsschritt einmal erledigt, steht die etwa einen Meter hohe Klangsäule vor einem und wirkt trotz ihrer stattlichen Größe elegant und angenehm kompakt, wodurch sie sich praktisch überall aufstellen lässt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen und unangenehm aufzufallen. Die schwarze Vinyloberfläche der zum Test angetretenen Bronze 300 7G wirkt nicht übermäßig spektakulär - die Variante in Weiß oder Walnuss hätte da mehr spannende Details zu bieten – aber der Lautsprecher ist definitiv ordentlich verarbeitet. Aber gut, wann hat Monitor Audio jemals einen gemachten Lautsprecher auf den Markt gebracht...?
Ganz im Gegenteil, der Lautsprecher überzeugt auch bei genauem Hinschauen mit seiner außergewöhnlich guten Verarbeitung und der Liebe zum Detail – gut zu erkennen beispielsweise an den ganzen Feinheiten und Details, die im Waveguide eingelassen sind.
So schön und wichtig das Äußere auch ist, am Ende kommt es bei einem Lautsprecher ja vor allem auf den Klang an – und dem kann man anhand technischer Daten; und noch wichtiger: eigenen Messungen, schon ganz gut auf den Zahn fühlen. Und wenig überraschend: Auch hier gibt sich die Monitor Audio Bronze 300 7G im Test keine Blöße.
Mit einer hohen Empfindlichkeit (aka Wirkungsgrad) und einem gutmütigen Impedanzverlauf (sie unterschreitet an keiner Stelle die kritische 4-Ohm-Grenze) empfiehlt sie sich als unkapriziöser Spielpartner für praktisch jeden Verstärker und spielt auch mit in der Leistung eher sparsamen Modellen lebhaft und dynamisch.
Auch eine Erwähnung wert ist, ist dass es für die Bronze 300 7G auch einen passenden Dolby Atmos-Aufsatzlautsprecher (Bronze AMS 7G) gibt. In dieser Preisklasse eine echte Seltenheit, die die Herzen vieler Heimkinofans höherschlagen lassen dürfte.
Von überambitioniert über schüchtern zu “genau richtig” - Die Bronze 300 7G im Sweetspot
Wenn man Testautor Ed Selley glauben darf (wir machen das), waren die ersten Generationen der Monitor Audio Bronze-Serie äußerst energiegeladene Lautsprecher mit extremer Dynamik und Spielfreude, die so manchen Rivalen haben alt aussehen lassen. Als Kehrseite haben diese aber auch jedes Detail einer nicht ganz so gelungenen Aufnahme gnadenlos entblättert, erst recht, wenn sie mit dem “falschen” Verstärker kombiniert wurden.
Über die Jahre hat sich das Akustikteam von Monitor Audio diesem Thema immer mehr angenommen und hat die Lautsprecher “erzogen” - bis zu einem Punkt, an dem sie so “artig” klangen, dass zum Schluss die Bronze 6G-Serie hier und da schon fast unmotiviert und zu brav klang, sprich, Spielfreude und Brillanz vermissen ließen.
Die neue Bronze 300 7G hingegen beweist schon nach wenigen Takten, dass sie hervorragend ausbalanciert wurde. Sie bringt die Energie und Lebendigkeit aus den älteren Serien zurück und spielt mit Schwung und "Geschwindigkeit”. Anders als viele andere Lautsprecher, die ebenfalls genau diese Qualitäten aufweisen, erkauft sie sich dies aber nicht durch eine zu zurückhaltende Gangart im Bass, sondern liefert auch hier auf den Punkt ab. Sie spielt also blitzsauber und brillant im Hochton, punktet aber gleichzeitig mit sattem Punch im Mittel- und Tiefton. Und das auch bei wirklich fiesen Aufnahmen, die für gewöhnlich dafür sorgen, dass man zum Lautstärkeregler eilt, um den Pegel herunterzudrehen und das Musikstück erträglicher zu machen. Klar, wenn man sich wirklich Mühe gibt, findet man sicherlich auch eine Verstärkerkombination, die dafür sorgt, dass auch die Bronze 300 7G zu hell klingt, aber dafür muss man schon lange suchen.
Auch bei der Bühnenabbildung gibt sich der Lautsprecher keine Blöße und produziert ein sauberes Stereobild, dass nicht zu weit über die Lautsprecherkanten hinausreicht, aber den Raum zwischen den Lautsprechern mit einer stimmigen und überzeugenden Bühne füllt.
Unterm Strich fällt es wirklich schwer, etwas zu finden, was man an der Monitor Audio Bronze 300 7G aussetzen kann. Im Vergleich zur hervorragenden Wharfedale Super Denton schafft sie nicht ganz das Gefühl von Körper und “Präsenz im Raum”, hält dafür aber mit ihrem kernigen Bass dagegen, wo die Super Denton längst die Segel streichen muss. Somit lässt sich ganz klar sagen: Die Bronze 7G liefert den ausgewogensten Sound aller Bronze-Lautsprecher jemals.
Testautor Ed Selley hat die Lautsprecher durch einen ganzen Testparcour an Musikstücken gejagt, aber hier sind seine Top 3:
Eine faszinierende Interpretation der 90er-Jahre Dance-Music (allein der exzessive Einsatz des Theremins war... speziell), die der Bronze 300 7G aber die Gelegenheit gibt, mit ihrem tiefen, schnellen und sauberen Bass zu glänzen und gleichzeitig den ganz eigenen Charakter des Stücks realistisch wiederzugeben.
Glänzte “Evolver” im Bassbereich, ist “Return to Zero” ein perfekter Prüfstein für den Mittel- und Hochtonbereich – und die Bronze 300 7G meistert die Aufgabe mit Bravour. Sie präsentiert das Stück mit der ihm innewohnenden Energie und Brillanz im oberen Frequenzbereich, wird aber gleichzeitig dem fabelhaften Mastering der Aufnahme gerecht.
Zwei gut aufgenommene Scheiben von der Liste gestrichen, Zeit für etwas Kritisches - “Black Holes and Revelations” von Muse ist eine großartige Scheibe, vom Mastering her aber ein echter Reinfall, der Lautsprecher auch gern mal dazu provoziert, zu übertreiben und nervig zu werden. Nicht so die Bronze 300 7G! Hier überzeugt sie mit ihrer ausbalancierten Gangart und sorgt dafür, dass der aufmerksame Hörer trotz der Schwächen in der Aufnahme selbst Gelegenheit hat, die musikalischen Stärken des Albums heraushören und genießen zu können.
Die Bronze 300 7G präsentiert das aktuell technisch Machbare in der Bronze-Preisklasse und bringt dabei die Spielfreude zurück, die so charakteristisch für die früheren Modelle der Bronze-Serie stand. Das Ergebnis ist ein sehr, sehr vielseitiger Lautsprecher in seiner Preisklasse, der alle anderen Lautsprecher in dieser Range in den Schatten stellen wird.
Ed Selley im September 2025 im Test der Monitor Audio Bronze 300 7G für Sound Advice
Und das Fazit lässt es schon durchblicken: Die Bronze 300 7G ist ein ganz besonderer Lautsprecher – und somit hat sie sich auch die Auszeichnung als Recommended” redlich verdient! Sprich: Eine ausdrückliche Empfehlung des Testredakteurs.
Wenn Sie Ihre Musik mit etwas mehr Dynamik und Verve genießen möchten, sollten Sie sich die Bronze 300 7G unbedingt anhören. Das Geniale an dem Lautsprecher ist, dass Sie sich keine Gedanken mehr über die richtige Verstärkerkombination oder die Musikauswahl machen müssen, wie es in den Vorgängerserien der Fall war. Dieser Lautsprecher ist der nächste Schritt auf der Evolutionsleiter der Bronze-Serie.
Ed Selley empfiehlt die Kombination der Bronze 300 7G mit dem Rega Brio MK7 und – wenn es ein Plattenspieler sein soll – dem Rega Planar 3 RS. Streamingfreunde entscheiden sich stattdessen (oder zusätzlich) für einen WiiM-Streamer, der problemlos direkt an die digitalen Eingänge des Rega Brio angeschlossen werden kann.
Wer ein noch ausgefeilteres Design, mehr Bass und breitere Bühnendarstellung sucht, ist mit der Wharfedale Evo 5.4 (Preis zum Testzeitpunkt: 1899.-€/Paar) gut beraten und sollte sie unbedingt gegen die Bronze 300 7G vergleichen.
Wenn Sie hingegen einen noch musikalischer (also etwas zurückhaltender) klingenden Lautsprecher suchen, ist die Q Acoustics 5040 eine spannende Alternative (Preis zum Testzeitpunkt: 1299.-€/Paar) zur Monitor Audio Bronze 300 7G, die man sich ebenfalls anhören sollte.
Erzählen (und schreiben) kann jeder viel, wichtig ist, sich die Dinge aus der Nähe anzuschauen und sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Dafür stehen in ganz Deutschland zahlreiche erfahrene Monitor Audio-Fachhändler zur Verfügung, die Sie mit einem Klick erreichen können: Zur Monitor Audio-Fachhändlerübersicht.
Wir wünschen viel Spaß beim Hören und Entdecken!
Dann folgen Sie einfach diesem Link zur Testübersicht der Monitor Audio Bronze 7G-Serie und los geht's!