Was macht einen guten Subwoofer eigentlich aus? Und braucht es wirklich eine App-Steuerung, um Spaß mit ihm zu haben? Testredakteur Martin Dew hat es für das britische HiFi-Fachmagazin anhand des Monitor Audio Vestra W10 ausprobiert.
Der Preis des Monitor Audio Vestra W10 betrug zum Zeitpunkt des Tests im Juni 2025 749.-€ in Deutschland.
Hierbei handelt es sich um eine Zusammenfassung des im Juni 2025 auf Englisch erschienenen Testberichts des Monitor Audio Vestra W10 bei Sound Advice. Zum englischen Testbericht geht es mit einem Klick auf den Link: https://www.sound-advice.online/product-reviews/monitor-audio-vestra-w10
In Zeiten, in denen Buzzwords (und uns ist bewusst, dass das selbst eins ist) bisweilen wichtiger zu sein scheinen als das dahinterstehende Produkt an sich, sind die Subwoofer aus der Monitor Audio Vestra-Serie eine wohltuende Alternative. Hier beschreibt der Name ganz nüchtern den Hersteller (Monitor Audio), die Serie (Vestra) und die Treibergröße (10”-Woofer – also 25 Zentimeter Diagonale). Es kann so einfach sein.
Neben dem hier getesteten Vestra W10 gibt es dann noch den Vestra W12 und das Flaggschiff, den Vestra W15, die sich eben maßgeblich in der Treibergröße - aber auch der Endstufenleistung und dem Basskonzept unterscheiden. In diesem Test soll es aber um den Einstieg in die Serie, den Vestra W10 gehen.
Audiophile Musikhörer rümpfen meist vornehm mit der Nase, wenn man das Wort “Subwoofer” in den Mund nimmt, soll die Musik doch rein und klar von beiden Stereolautsprechern reproduziert werden, ohne dass weitere Mitspieler sich daran beteiligen. Wenn man aber einmal erlebt hat, was ein (guter!) Subwoofer an Tiefgang und Präzision im Bassbereich liefert, kann man sich seiner Faszination nur schwer entziehen.
Wie groß diese Faszination ist, testet Martin Dew mithilfe seiner sicherlich nicht bassarmen Aktiv-Lautsprecher JBL 4305P und hört genau hin, was denn der kleine Würfel im Verbund mit den großen Lautsprechern zu leisten vermag. Und das ist eine ganze Menge! Anders als viele andere, gerade mit dem Fokus auf einen günstigen Preispunkt entwickelte Modelle, die hauptsächlich durch Dröhnen und Verzerrungen im Bass auf sich aufmerksam machen, meistert der Monitor Audio Vestra W10 die ihm gestellten Aufgaben mit Bravour. Aufgrund seiner kompakten Maße eignet er sich naturgemäß eher für kleine Räume, erweitert aber sowohl Orchester und Jazzensembles als auch Action- und Abenteuerfilme mit präzisem Timing und massiver Durchschlagskraft im Bass. Also streng genommen mit genau den Dingen, aufgrund dessen Sie sich überhaupt einen Subwoofer anschaffen.
Dabei erreicht er natürlich nicht ganz die Schlagkraft seiner größeren Brüder, aber er kommt ihnen schon gefährlich nahe und erweitert die Klangbühne nach unten und haucht der Musik beinahe schon Leben ein. Und das sowohl bei harten Rockplatten als auch dann, wenn es um subtile Details wie bei einem Cello, einem Fagott oder Pauken geht. Er verleiht der ganzen Kette eine Art von Spielfreude, dass man die JBL-Lautsprecher regelrecht singen hören kann.
Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch in größeren Räumen (30 qm² und mehr) überzeugt der Vestra W10 mit markerschütternden Bässen und erweist sich als echtes Kraftpaket und überzeugt mit Autorität und Präzision. Ihm fehlt dann einfach nur das letzte Quäntchen an Durchschlagskraft und Impulskontrolle, welche die größeren Modelle hingegen problemlos liefern können (für irgendwas müssen sie ja auch da sein).
Klar, ein Subwoofer muss im Bassbereich überzeugen, den Raum zum Beben bringen und alles fest im Griff haben. Aber hübsch aussehen darf er dann doch auch noch, denn in den meisten Fällen findet er im Wohnzimmer seinen Platz.
Und auch diese Aufgabe erfüllt der Monitor Audio Vestra W10 mit Leichtigkeit. Das Testmodell ist in Weiß gehalten, wobei das Gehäuse an sich aus MDF besteht, welches eben mit weißem Vinyl beschichtet ist. Der große Vorteil von Vinyl ist, dass unempfindlich gegen Kratzer ist und auch nach vielen Jahren noch makellos aussieht. Wem Weiß als Oberfläche nicht zusagt, kann alternativ auch direkt zum Modell in schwarzem Vinyl greifen.
Beeindruckend ist sein, gerade in Anbetracht der kompakten Maße, stattliches Gewicht von 13,3 Kilogramm, was zum einen für das stabile Gehäuse an sich spricht, aber auch für die konsequente innere Verstrebung und Versteifung. Monitor Audio überlässt eben einfach nichts dem Zufall. Im Inneren des geschlossenen Gehäuses verrichtet eine 250 Watt Class D-Endstufe ihren Dienst, die in Kombination mit dem 10”-Treiber für einen beeindruckenden Frequenzgang von 19 Hertz bis hinauf zu 200 Hertz (bei –6 dB) im Raum sorgt. Das kann sich sehen und hören lassen.
Die matt schimmernde, graue Membran des Subwoofers (beim schwarzen Modell ist die Membran schwarz) ist im Normalzustand hinter einer dunkelgrauen Stoffbespannung versteckt, die so fest im Gehäuse steckt, dass auch bei wirklich heftigen Pegelorgien nichts wackelt und resoniert, der Subwoofer aber trotzdem jederzeit gut aussieht. Wen die Stoffbespannung aber zu sehr stört, darf beruhigt sein: Natürlich kann diese auch abgenommen werden (auch wenn es eine gehörige Portion Kraft und Fingerspitzengefühl erfordert).
In der Theorie ist eine App-Steuerung mit Einmessung und jeder Menge weiterer spannender Funktionen eine fantastische Sache – und Monitor Audio setzt diese auch in der deutlich teureren Subwoofer-Serie Anthra auch konsequent um. Aber bei einem Subwoofer der Einstiegsklasse müssen Prioritäten gesetzt werden – und man muss sich ganz klar die Frage stellen, ob man “alles irgendwie” umsetzt, oder sich doch lieber ganz minimalistisch auf das Wesentliche konzentriert. Nun, im Falle der Vestra-Serie kennen wir die Antwort: Der Vestra W10 ist “Plug and Play”, ganz ohne weiteren Spielkram.
Angeschlossen wird er wahlweise über Stereo-RCA (die im Subwoofer integrierte Frequenzweiche ist dann aktiv) oder über LFE-RCA (die Frequenzweiche wird dabei umgangen) und der stolze Besitzer stellt dann wahlweise nur noch die Lautstärke ein und der Spaß kann beginnen. Sollte der Spieltrieb aber doch erwachen, ist man beim Vestra W10 doch nicht ganz aufgeschmissen, hat er doch drei verschiedene Equalizer an Bord, die man wahlweise durchschalten kann.
Die drei EQs tragen ihre Bestimmung bereits im Namen. Während “Movie” linear spielt, also ohne Eingriffe in den Frequenzgang, senkt “Music” den Maximalpegel des Subwoofers geringfügig ab, um dem Subwoofer im Gegenzug dafür mehr Tiefgang zu verleihen, um auch die tiefsten Basssaiten oder die ganz große Pauke noch glaubwürdig darstellen zu können.
Bassheads hingegen werden den Monitor Audio Vestra W10 hingegen wahrscheinlich eher auf “Impact” stellen – und auch hier ist der Name Programm. Denn dabei wird der Subwoofer im Tiefgang limitiert, liefert dafür aber nochmal mehr Pegel im Bassbereich und geht richtig mächtig zur Sache. Also: Sie haben die Wahl!
“Ein Subwoofer muss nicht unbedingt so groß wie eine Waschmaschine sein. Der kleine Monitor Audio Vestra W10 lässt sich schnell einrichten und bietet gerade genug Klangqualität und Durchschlagskraft im Bass, um eine Stereoanlage oder ein preisgünstiges 5.1-System auf das nächste Level zu heben. Darüber hinaus geht der Bass richtig tief – und allein diese Eigenschaft verleiht sowohl Ihrer Musik als auch Ihren Filmen mehr Tiefe und Immersion. Auch die Verarbeitungsqualität des Subwoofers ist für diese Klasse überzeugend. Monitor Audio hat mit dem Vestra W10 ein großartiges Preis-Leistungs-Paket geschnürt.”
Martin Dew im Juni 2025 im Test über den Monitor Audio Vestra W10
Das Fazit lässt es schon durchblicken, aber wir können es offiziell bestätigen: Der Monitor Audio Vestra W10 hat im Test so sehr überzeugt, dass er als „Recommended”- also als „Kaufempfehlung“ – ausgezeichnet wurde. Diesem Urteil können wir uns nur anschließen und empfehlen unbedingt einen Hörvergleich im örtlichen Fachhandel.
Was man so liest, ist ja die eine Sache, was man mit den eigenen Ohren hört, eine ganz andere. Und genau deswegen hat Tester Martin Dew hier auch ein paar Hörempfehlungen zum Test es Monitor Audio Vestra W10 zusammengetragen. Und zwar:
Zu Deutsch: “Der Abgrund” ist ein Science-Fiction-Film von Star-Regisseur James Cameron von 1989, hat also zum Zeitpunkt des Tests schon stolze 36 Jahre auf dem Buckel. Doch trotz seines Alters hat der Film nichts an seiner beeindruckenden Klangkulisse eingebüßt. Schön nachzuhören im dritten Kapitel, als das außerirdische Raumschiff an die Oberfläche steigt und das daraus entstehende abgrundtiefe Grollen den Raum erfüllt.
Der Vestra W10 leistet dabei Erstaunliches, indem er die Größe und die Vielschichtigkeit der Basselemente glaubwürdig vermittelt. Aufgrund seiner kompakten Größe drückt er den Zuhörer zwar nicht in den Sitz, aber die Intensität und Stabilität im Bass sorgt doch dafür, dass der Zuschauer mitten ins Geschehen hineingezogen wird.
Die Orgel ist seit jeher ein echter Prüfstein für jeden Subwoofer – und „Litanies“ von Jehan Alain bilden da keine Ausnahme. Im Laufe der Komposition weichen gregorianische Gesänge immer wieder abgrundtiefer Bassregister, bei denen der Subwoofer sein ganzes Können beweisen kann (und muss). Im Falle des Vestra W10 heißt das: Druckvoller, kerniger Bass und eine vollmundige, körperhafte Wiedergabe der Orgel.
Erfrischend-elektronisches Kontrastprogramm zur Orgel kommt von Muse mit dem Titel „Dig Down“. Hier mäandert ein elektronischer Bass durch den kompletten Song, dem man anmerkt, dass er ihre Brust zum Vibrieren bringen soll. dass der Vestra W10 macht das auch! Und das Beste daran: Er beweist nicht nur durch schiere Kraft, sondern überzeugt auch noch mit mitreißendem Timing.
Der offensichtliche Grund ist, dass Sie Ihren Kompaktlautsprecher nach unten abrunden möchten oder ihrem Fernsehton mehr Überzeugungskraft verleihen wollen. Mit dem Monitor Audio Vestra W10 ist all das möglich, ohne ein Vermögen dafür ausgeben zu müssen. Also, wenn Sie sich einen kraftvolleren Klang von Ihrer HiFi-Anlage wünschen, führt kein Weg an einem leistungsfähigen Subwoofer wie dem Vestra W10 vorbei.
Erzählen (und schreiben) kann jeder viel, wichtig ist, sich die Dinge aus der Nähe anzuschauen und sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Dafür stehen in ganz Deutschland zahlreiche erfahrene Monitor Audio-Fachhändler zur Verfügung, die Sie mit einem Klick erreichen können: Zur Monitor Audio-Fachhändlerübersicht.
Wir wünschen viel Spaß beim Hören und Entdecken!
Dann folgen Sie einfach diesem Link zur Testübersicht der Monitor Audio Vestra-Serie und los geht's!